Mag. Julia Weinzettl/Geschäftsführerin Taskfarm Gmbh

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich diese Interview Reihe gestartet. Aus einem persönlichen Bedürfnis heraus. Im Zuge der Beschäftigung mit meinem eigenen Thema – dem ‘projektbezogenen Arbeiten’ – habe ich festgestellt, dass es hier ein grosses Loch gibt. Zumindestens in meinem Bewusstsein konnte ich die vielen Veränderungen, auf die wir gerade in unserem Arbeitsleben treffen, nicht auf einen Punkt bringen.
Es findet ein Umbruch statt, der über das Thema Arbeit unsere Gesellschaft verändert.

Ich habe bisher 32 Interviews gepostet. Ich habe mich mit der Digitalsierung, ‘remote’ Arbeiten, neuer Art des Führens, verschiedenen Initiativen der neuen Art des Arbeitens, dem Einfluss der EPUs, Diversity als Recruiting Factor, Handwerk 3.0, Kultur des Scheiterns, Social Entepreneurship und vielen weiteren Strömungen beschäftigt. Alleine die Aufzählung der verschiedenen Bereiche zeigt, wie breit das Feld ist. Und ich bin noch lange nicht am Ende der Interviewreihe.
Fazit: Es gibt keinen Bereich, der keiner Veränderung unterworfen ist.

Bisher kann ich aus meiner Tätigkeit 4 Bereiche herausgreifen, von denen ich denke, dass sie mittelfristig tatsächlich eine bleibende Veränderung hervorrufen können:

Serial Mastery – den gleichen Beruf ein Leben lang auszuüben ist schon lange Vergangenheit. ‘In Pension gehen’ ist ein künstliches Konstrukt, das 2 Generationen (+/-) funktioniert hat. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit = des Arbeitens anschaut, ist das wahrscheinlich nicht einmal eine Sekunde.
Im Laufe des Lebens mehrere Berufe auszuüben wird immer mehr die Norm – Just-in-time Learning und Zugang zu instant Information über das Internet begleiten uns dazu. Neue Formen der Bildung werden entwickelt.

Mass Customization – die Möglichkeit des Kunden aktiv an der Produktgestaltung teilzunehmen – ändert den Anspruch der Käufers, der nun einen Teil der Produktverantwortung mitübernimmt. Durch das veränderte Kaufverhalten müssen Unternehmen ihre Produktion und Vermarktung anpassen. Auch die Planbarkeit der Businessmodelle ist eine Herausforderung.

Sharing – die eigene Meinung oder was man für worth-your-while hält, über Social Media zu teilen war erst der Anfang. Ressourcen teilen, Geräte, die selten benutzt werden teilen, Immobilien, Autos etc… und nicht zuletzt das Teilen von Wissen. Knowledge Ownership wird ersetzt durch teilen und vermehren – Open Innovation kann sich durchsetzen.

Social Enterpreneurship – der Anspruch mit Arbeit nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch etwas Sinnstiftendes zu machen, nimmt zu. Neue Business Modelle erlauben es Unternehmen, die sich gesellschaftlicher Probleme annehmen, sich selbst wirtschaftlich zu tragen.

Wenn sich diese vier Bereiche in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch nur annähernd im Arbeitsleben manifestieren, werden wir einen Paradigmenwechsel erleben.

Das ist meine Meinung.
Ich lade Euch an dieser Stelle ein Eure Statements abzugeben und freue mich auf ein weiteres Jahr an spannenden, inspirierenden Gesprächen.

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