DI Michaela Schicho/ Founder/CEO Sticklett

Ein in einem abnehmbaren Marienkäfer eingebetteter Sensor misst Temperatur und Atmung von Kindern zwischen null und zehn Jahren. Der Sensor wird an einem speziellen T-Shirt angebracht und informiert besorgte Eltern über Veränderungen wie beispielsweise Fieberanstieg oder auch Atmungsaussetzer, sagt DI Michaela Schicho, Geschäftsführerin und Gründerin von Sticklett. Vitalwerte werden kontinuierlich erfasst und verschaffen Eltern wieder ruhige Nächte und sind ein Schritt in Richtung Früherkennung und Präventivmedizin.

Sie machen Kinderbekleidung, wie sind Sie dazu gekommen sich in Richtung Wearables zu entwickeln?

Michaela Schicho: Die ursprüngliche Idee zur Gründung meines Unternehmens Sticklett hatte ich durch die Bedürfnisse meiner eigenen Kinder. Ich wollte das klassische Kinder/Wäscheproblem lösen: ‘Ich mag das T-Shirt mit dem Hasen darauf’ – das ist aber leider schmutzig. Ich bin ausgebildete Mode-Bekleidungstechnikerin und Informatikerin. Vor diesem Hintergrund habe ich abnehmbare Applikationen aus Stoff entwickelt, die man dann auf dem sauberen T-Shirt anbringen kann. Dieses Verfahren wurde geschützt. Die Idee eine der Applikationen mit einem Sender auszustatten war schnell naheliegend.

In einem kleinen Marienkäfer aus Stoff haben Sie einen Chip verpackt, dieser Sender wird an dem Kind angebracht und übermittelt die Daten an die Eltern?

Michaela Schicho: Genau. Allerdings wird der Marienkäfer auf einer eigens entwickelten Unterwäsche angebracht. Das ist ein patentierter Stoff, der das Kind vor Strahlen schützt. Das heißt, die Elektronikeinheit ist in dieser Bekleidungsapplikation integriert und wird bei Bedarf – wenn das Kind krank ist –  auf dem Kleidungsstück angebracht. Sobald die Meßwerte von der Norm abweichen und beispielsweise einen schnellen Temperaturanstieg oder einen Atmungsausfall verzeichnen, bekommen die Eltern am Smartphone einen Alarm und können dementsprechend reagieren. Und natürlich können sie auch besser schlafen. Es ist also so eine Unterstützung und Sicherheit sowohl für Kinder als auch für Eltern.

Gibt es den Marienkäfer schon zu kaufen?

Michaela Schicho: Wir haben einen ersten Prototypen entwickelt, der gerade verfeinert und zum Produkt entwickelt wird. Hier arbeiten wir mit einer Kinderärztin zusammen, um optimale Anwendungsfälle zu erstellen.

Kann ich den Marienkäfer auf jedem Kleidungsstück anbringen?

Michaela Schicho: Der Käfer muss auf eigens dafür vorgesehenen T-Shirts oder Bodies angebracht werden. Der Stoff für diese Textilien schützt die Kinder optimal vor Strahlung. Der Käfer ist ein einmaliger Kauf und wird sich circa in der Höhe von €100 bis €150 bewegen. Die Bodies oder Unterhemden werden mit dem Wachstum der Kinder mitgekauft. Die Grundfunktionalitäten werden über den Sender gemessen. Mit den Messdaten, die man erhält, kann man viel über einen Gesundheitszustand eines Menschen aussagen,  dementsprechend werden die Daten dann auch verarbeitet. Das können ganz unterschiedliche Bereiche sein, wie auch die Behandlung von chronisch kranken Kindern. Bei Epilepsie zum Beispiel sind Schwankungen von Temperatur und Atmung wichtig, um frühzeitig einen Anfall zu erkennen und frühzeitig handeln zu können. Für diese Messungen wird es dann aber eigene Services geben, die über das Messen der normalen Vitalfunktionen hinausgehen.

About:
DI Michaela Schicho ist Gründerin und Geschäftsführerin von Sticklett, Kindermode und Wearables. Sie ist ausgebildete Mode- & Bekleidungstechnikerin und Informatikerin, mit mehrjähriger wissenschaftlichen Erfahrung im Bereich Datenmanagement und Bioinformatik. Ihre beiden Kinder gaben den Impuls zur Entwicklung ihrer Anwendungen.

www.sticklett.com