Mag. Ing. Friedrich Blaha,
Geschäftsführer und Inhaber der Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH

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Veränderungsträgheit gibt es gerade nicht. Viele Unternehmen arbeiteten lange und mit vielen Initiativen an der Umsetzung der Digitalisierung, die Hand in Hand mit einer Veränderung der Führungs- und Firmenkultur geht. Die Heranführung der Mitarbeiter an neue Vorgangsweisen wurde in schrittweiser Durchführung geplant.
Das war vor der Corona-Krise. Mit einem Mal war alles anders.
Homeoffice und Videokonferenzen sind auf einen Schlag zum Alltag geworden. Und alle konnten/mussten sich adaptieren. Der gigantische Umbruch ist nun vollzogen. Auch wenn sich die Prognosen über das Ende der Krise täglich ändern, ist doch klar – es wird Monate dauern und danach ist vieles anders. Mag. Friedrich Blaha, Geschäftsführer und Eigentümer des Büromöbelherstellers Blaha Sitz- und Büromöbel Industrie GmbH, arbeitet Zeit seines Lebens daran Unternehmen und Personen zu unterstützen ihren Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sie ihn nicht nur optimal nützen können, sondern es auch möglich wird Potenziale zu entfalten. Sein Dogma: ‚Wir müssen die Büros mit Schönheit fluten.‘, gilt nicht nur für Büroarbeitsplätze, sondern jetzt auch vermehrt für das Arbeiten im Homeoffice Arbeitsplatz.

my desk is my castle - das gilt auch für das home office

Warum ist die Gestaltung des Arbeitsplatzes wichtig für den Erfolg der Arbeit?

Mag. Friedrich Blaha: Der Arbeitsplatz ist jener Ort an dem wir den größten Teil unseres Tages verbringen. Hier verrichten wir die Tätigkeit, die unseren Lebensunterhalt bestreitet. Die Umgebung sollte als Katalysator dienen, um den bestmöglichen Output zu liefern. Die Clean Desk Policy beispielsweise, die Vorgabe, dass Menschen so gut wie nichts Persönliches an ihrem Arbeitsplatz haben dürfen, ist gegen ein großes Glückselement gerichtet. Man kann nicht erwarten, dass Menschen in einer rigiden Organisation blühen. Wir müssen uns bewusst sein, dass in der modernen, fortgeschrittenen Welt die Büroarbeit tatsächlich die wichtigste gesellschaftliche Tätigkeit ist. Für viele Menschen im Büro ist die gewollte und motivierte Co-Kreation ein wichtiges Element ihrer Arbeit. Sie bedarf eines ganz bestimmten Klimas und funktioniert nicht in den von der wirtschaftlichen Rationalität dominierten Bürowelten. Deswegen muss das Büro ein Gewächshaus für Kreativität werden und man muss es mit Schönheit fluten, denn Schönheit ist Dünger für Kreativität.

Wir befinden uns ganz aktuell in einer Sondersituation. Die meisten Menschen, die sonst ihren Tätigkeiten im Büro nachgehen, arbeiten aufgrund der Corona-Krise im Homeoffice. Welche Auswirkungen hat das auf die Art der Arbeit?

Mag. Friedrich Blaha: Diese Umstellung hat sich auf einen Schlag eingestellt, die Akzeptanz auf ArbeitnehmerInnen- und ArbeitgeberInnenseite, auch aufgrund des Wegfalls von Alternativen, war ebenso groß wie das Bemühen zum einen die Arbeit gut zu erledigen und zum anderen einen Alltag herzustellen. Dieser Alltag bedeutet aber auch, dass die Anforderungen an den neuen Arbeitsplatz zuhause gestiegen sind. Denn auch in dieser Zeit wird die beste Arbeit in einer kreativen, unterstützenden Umgebung geleistet. Das Home Office wird nun zum Cockpit: von hier aus geht zur Zeit die Kommunikation in die Welt. Projekte werden digital bearbeitet und mit anderen geteilt. Basis für diese Unternehmungen ist ein eigener Bereich. Ein Workspace mit Privatsphäre, klar als Arbeitsplatz erkennbar. Hier entsteht die Motivation, an den Veränderungen der Arbeitswelt teilzuhaben, eine neue Kultur zu entwickeln. Zukunftsfähige Werte sind Regeneration und Qualität, verbesserte Kommunikation und achtsamer Umgang mit vorhandenem Wissen. Der Ort dafür ist der eigene Home Workspace, der den vielfältigen Ansprüchen an Design, High Tech und Lebendigkeit entspricht.

Sie haben auf diese neuen Anforderungen schnell reagiert und bieten Möglichkeiten zur Gestaltung des Homeoffice an.

Mag. Friedrich Blaha: Die Gestaltung des Homeoffice ist für uns natürlich nichts Neues. Wir sehen aber aufgrund der aktuellen Situation eine gestiegene Nachfrage nach Büromöbeln, die Homeoffice tauglich sind und sind diesem Wunsch nachgekommen.

My desk is my castel - das gilt auch im home office

Viele Menschen stellen ihren PC oder Laptop auf den Wohnzimmer- oder Küchentisch und sitzen am nächstbesten Sessel. Durch die vielen Videokonferenzen lädt man notgedrungen plötzlich fast fremde Menschen zu sich nach Hause ein. Mitbewohner und Kinder spazieren ebenso wie Haustiere durch den Raum. Diese, sowie das Interieur des jeweiligen Raums, werden oft zum Gesprächsthema in Videocalls.
Wie ist für Sie der Arbeitsplatz zu Hause richtig gestaltet?

Mag. Friedrich Blaha: Auch im Homeoffice gilt: My desk is my castle. Ein schöner Tisch hat beispielsweise das Potenzial, den Arbeitsplatz klar zu definieren und Ideen zu versammeln. Er schafft eine Basis, um Inspirationen auszuformulieren und konkrete Projekte zu entwickeln. Größtes Feedback für uns ist derzeit der Bedarf an höhenverstellbaren Drehstühlen und Tischen. Schon nach wenigen Wochen macht sich das Fehlen der Haltungsunterstützung am Wohlbefinden des Rückens bemerkbar. Für die gute Haltung ist es auch zu Hause essenziell auf dem richtigen Stuhl zu arbeiten.
Als gelungenes Homeoffice gilt ein Ort, der visuell und akustisch von zeitgleich ablaufenden anderen Lebensprozessen abgeschirmt ist. Gerade diese Abschirmung ist für viele jetzt ein wichtiger Anker, um den Workflow aufrechtzuerhalten und die oft unübersichtliche Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu vollziehen. Ein Raumzonierungselement mit fix montierter Tischplatte schafft zum Beispiel ein eigenes privates Milieu für den Workspace zu Hause. Um bei Videokonferenzen den Anforderungen an die optimale Besprechungsatmosphäre zu entsprechen, bringen schallabsorbierende Akustikmodule Ergebnisse auf höchstem Niveau.

my desk is my castel - das gilt auch für home office

Wie schaffen Sie es mit den derzeitigen Bestimmungen der Nachfrage gerecht zu werden?

Mag. Friedrich Blaha: Unser Büroideenzentrum, unser Schauraum, ist aus gegebenem Anlass geschlossen. Unter Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften ist es uns aber möglich, Kundenbedürfnisse trotzdem zu befriedigen. Wir bieten unseren Kunden eine spezielle Aktion Home Workbase an. Ausgewählte Aktionsmodelle wurden in verschiedenen Farben zusammengestellt und können abgeholt oder zugestellt werden – auch hier unter der Einhaltung sämtlicher Hygienevorschriften. Wir entwerfen weiters nach individuellen Wünschen einen HOME WORKSPACE. Unsere geprüften ArbeitsplatzexpertInnen erstellen nach individuellen Wünschen Planung und Angebot für ein neues Homeoffice aus regionaler und nachhaltiger Produktion. Die Kommunikation dazu erfolgt via Telefon und E-Mail. Da wir mit regionalen Partnern zusammenarbeiten (keine Lieferengpässe) und in der Produktion auf Tiefenfertigung setzen, ist es uns möglichen innerhalb von 9 Werktagen diesen maßgeschneiderten Home Workspace zu fertigen und zu liefern.

www.blaha.co.at

About:

Mag. Ing. Friedrich Blaha übernahm 1980 die Geschäftsführung der Franz Blaha Sitz- und Büromöbelindustrie. Gegründet wurde das Unternehmen 1933 von Franz Blaha vorerst als Feinkostkette. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma wieder aufgenommen mit Handel von Waren aller Art, mit allem, was man nach dem Krieg gebraucht hat. In den 1950er Jahren kamen Gartenmöbel als neues Geschäftsfeld zum Vertrieb hinzu. Das war Blahas innovative Idee um in die grauen Nachkriegstage Farbe zu bringen. Daraus entwickelte sich das heutige Unternehmen. Da es nicht genug Ware gab, wurde selbst produziert.
1960 wurde das Werk in Oberösterreich zu klein, die Firma kaufte in Korneuburg von der Finanzlandesdirektion ein Areal, das ehemaliges deutsches Heereseigentum war. Die Kasernen, die darauf standen, waren nie in Betrieb gegangen und befanden sich im Rohzustand. Als nächsten Schritt wechselte man von der Gartenmöbelproduktion, als Saisonprodukt, zu Möbel für den Innenraum, um das Risiko auszugleichen. 1978 fiel die  strategische Entscheidung in den Büromöbelbereich einzusteigen. Die Blaha Büromöbel GmbH produziert ausschließlich in Österreich und ermöglicht durch Just-in-time Produktion eine Lieferzeit von 9 Werktagen.