Reinhardt Stefan Tomek/
Visionär, Vorstand der INtegrated ART I Holding AG,
Initiator des weltweiten EcoWellness Standards für Prävention und Lifestyle und der


TF: Was bedeutet EcoWellness?

Der EcoWellness Standard mit seinem Gütesiegel ist der weltweit erste und einzige Standard, der neben ökologischen & gesundheitlichen Kriterien auch soziale& ethische Faktoren berücksichtigt. Der mit den Experten der IFOAM (www.ifoam.org) entwickelte Standard und das damit verbundene Gütesiegel geben klare Parameter für Produkte, Systeme und Programme vor, die eine präventive, gesundheitsfördernde Wirkung haben, aber auch soziale und nachhaltige Parameter umfassen. Der Mensch = ein Ökosystem, das Wellness = well-beeing, will.

TF: Wie bist Du dazu gekommen diesen Standard zu erstellen?
Es gab einige prägende Elemente in meinem Leben, die mir die Wichtigkeit dieses Themas vorgeführt haben. Ich bin mit einem Internist ‘der anderen Art’ als Vater aufgewachsen. Er verband seine Praxis mit einem eigenen Labor und Röntgen und war der Meinung, daß die Menschen das Recht haben, an einer Stelle bedient zu werden. Heute würde man sagen eine ‘one-stop-shopping’ Lösung für Gesundheit.
Ich habe selbst Medizin studiert, bis mir beim Famulieren auf der Onkologie im AKH, klar wurde, dass ich kein Arzt der klassischen Art werden kann. Denn die Auffassung was Karzinom ist und wie man das behandeln soll, war meiner Meinung nach strategisch falsch.  Ich machte aber noch einen Abschluss als Physio- und Ernährungstherapeut.
Und ich hatte aber immer schon eine künstlerische Ader, habe parallel Musik studiert und Kurzgeschichten in der Presse veröffentlicht. So bin ich als Werbetexter zu Ogilvy & Mathers gekommen. Ich wurde noch von David Ogilvy persönlich weitergebildet im Rahmen einer Beförderung  und war wohl der jüngste Copywriter in Europa. Dann machte ich eine Karriere in Werbung und Marketing , bei Unilever und einer internationalen  Agentur in Hamburg.
Auf diese Art habe ich Wirtschaft in der Praxis gelernt.

Prägend war für mich, festzustellen, dass es nicht nur rationale naturwissenschaftliche Faktoren gibt, sondern auch irrationale Faktoren, wie Ängste, Erwartungen, Hoffnungen und Gefühle.
Ich habe gelernt, die Menschen zu verführen. Und ich habe gelernt, daß man mit Werbung, Marketing und Produktentwicklung die irrationalen Motive so stark beeinflussen kann, daß man leider auch viel Unsinniges, Nutzloses verkaufen kann.
Ich dachte, wenn wir mit den selben Mitteln auch Sinnvolles, Nutzbringendes verkaufen können, dann wäre das ein besserer Weg.

Aber damals wollte ich noch möglichst schnell reich werden, bin aus der Werbung ausgestiegen und wurde Mergers and Acquisitions Spezialist. Ich lernte Finanz- und Bilanzanalyse. Ich war fasziniert davon, daß sich die Menschen mit der Bilanz weltweit auf ein Rating-Instrument geeinigt haben. Nur daß dieses Rating-Instrument eben nur die rationalen Faktoren abbildet. Wissend über die irrationalen Faktoren dachte ich, dann nutzen wir diese Struktur um auch die irrationalen Faktoren abzubilden. Das heißt, wir erarbeiteten die erste psychosoziale Bilanz von Unternehmen.

Die Vorgehensweise, rationale und irrationale Faktoren erstmalig in einer Bilanz darzustellen, war so erfolgreich, daß ich in 3 Jahren zwei Millionen D-Mark verdient habe und nach Monaco ging.

TF: Was geschah dann?

Ich bekam den Ruf eines Spezialisten für hoffnungslose Fälle und wurde von der Thurnauer Industrie- Gruppe beauftragt, deren Grand Hotel de l ´Europe  Bad Gastein  Aktiengesellschaft  zu sanieren.  So bin ich dadurch in den Gesundheitsbereich zurückgekehrt  – denn was machst du mit einem fünf Sterne Wellness-Hotel, wenn du nicht professionelle Gesundheits-Methoden einführst?

1985 enstanden dort die ersten Vorsorgezentren (Club- Epicure) und die ersten Systeme und Programme für professionelles Gesundheitsmanagement.

Für die Synergiebilanz haben wir eine Software erstellt, die die Komplexität der rationalen und irrationalen Daten eines Menschen zu einer Gesamtbilanz zusammenfassen kann. Die Entwicklung der EPIKUR Hotelsgruppe war sehr erfolgreich, wurde aber mit der zweiten große Finanzkrise, dem schwarzem Montag in New York, beendet. Unsere Muttergesellschaft, die badische-kommunale Landesbank, war praktisch insolvent. Wir mussten als Tochtergesellschaft, als AG  vollkommen sinnloser Weise, auch Insolvenz beantragen ,weil keine Österreichische Bank  die Deutschen ablösen wollte, obwohl wir in den schwarzen Zahlen waren und gut arbeiteten.

Auch das war eine prägende Erfahrung, denn ich stand als Vorstand im Zentrum der Berichterstattung , nicht die Bank, deren Vorstand auswechselt wurde mit hohen Abfindungen und verschmolzen wurde mit der Stuttgarter Landesbank .

Durch diese mühevolle Zeit bekam ich letztlich Darmkrebs. Durch die Synergie-Bilanz aber rechtzeitig erkannt . Es gab keine Chemotherapie, keine Strahlentherapie , nur eine Operation eines befallenen Darmstückes. Mein Leben aber mußte ich entsprechend den Ergebnissen der Diagnostik, was die Ursachen für das Karzinom waren, total ändern. Man kann eben nur heilen, wenn man die Gründe für eine Krankheit und ihre Genesis erkennt.

Ich habe mich dann selbst mit Hilfe meines Vaters und anderer Experten wie z B den Entdecker der DCA und der Makrophagensteuerung , Prof. Dr.  Vlcek geheilt und das war das letzte prägende Ereignis für EcoWellness, weil da ich ab dann verstanden habe, welche Rolle das Öko-System  Darm spielt.
Aber durch diese inneren und äußeren Krisen entstand die Bewegung:  ´Integrated Art´.  Gemeinsam haben wir – Mediziner, Soziologen,  Wirtschaftsexperten , Philosophen  und Künstler versucht den Menschen als  Lebens-  Kunstwerk ganzheitlich zu begreifen.
Die Komplexität dieses Kunstwerkes wird einfach nicht richtig gesehen, denn es werden immer Stücke untersucht, eine Schublade aufgetan.
Zusätzlich will keiner der Konzerne, die mit Krankheit Geld verdienen, daß die Menschen wissend werden und schon präventiv ihren Gesundheitszustand verbessern können.
Die Integrated Art-Bewegung entstand aus der Notwendigkeit neue, nachhaltige Wertschöpungsmodelle die wirklich Sinn machen, in Gang zu setzen.
In Bad Gastein wurde 1986 das erste Buch zu dem Thema EPIKUR  2000, mit der ´Geniesse Dich schlank´-Diät in Zusammenarbeit mit dem Spitzenkoch Jörg Wörther präsentiert.  Das Wissen über individuelle Ernährung war wichtig bei meiner Heilung.  Und ich musste mein Leben total verändern. Durch die Synergie-Bilanz sah ich genau, woher durch das Zusammenwirken aus genetischen und durch Lifestyle-Faktoren negative Dinge kommen und was die Auslöser waren. Mit unserer Software kann man die Synergien  berechnen und damit abbilden und aufzeigen welcher Weg ins Positive führt und welcher ins Negative, zur Krankheit.

Mit praktisch dem letzten Geld das ich hatte – 2 Drittel gingen in der Finanzkrise verloren – habe ich in Mecklenburg eine alte Pferdefarm gekauft und umgebaut.
Mit den ersten Instrumenten, die wir schon teilweise in Hotelbereichen in Los Angeles, in Bad Gastein und in Monaco angewandt hatten, entstand 1995 dort die erste nach EU Norm und den Kriterien des Verbandes „Naturland“ ökologisch-zertifizierte Wellness-Oase.

TF: Wie bist Du auf Mecklenburg gekommen?

Ich habe mit der Synergiebilanz-Methode mehrere Standorte untersucht, um herauszufinden, wo am meisten Energie und Freude für meine Gesundung herkommt.
In Frage kamen Slowenien, das Waldviertel, Wien und Norddeutschland, Nähe Ostsee. Auch wegen der Sprache. Die Lösung war Mecklenburg. Warum? Man merkt das erst dann, wenn das Ergebnis aus der  Komplexität deutlich  und berechenbar wird und wenn die Synergie-Bilanz aus rationalen und Irrationalen Faktoren nachhaltig positiv ist.
Mecklenburg, weil es dem Waldviertel ähnlich ist – wenig Menschen, eine gesunde Natur. Nah zur Ostsee. Günstig. Aber auch, weil es nah zu Hamburg und Berlin ist, wo viel Kultur ist. Nähe zur Kultur war auch ein Parameter.

TF: Wie kann man sich die Erstellung der Synergiebilanz vorstellen?

Man beantwortet einen Fragebogen, lässt das Blut und die Darmflora untersuchen und macht einen metabolischen Gen-Test zur Analyse der Stoffwechseldisposition.
Im Fragebogen werden rationale und irrationale Faktoren erfragt. Z.B. was macht mir Freude? Wie war meine Kindheit? Was arbeite ich gerne und wie sieht mein Arbeitsplatz aus? Alle Daten werden mit einem Algorithmus ausgewertet.
Mit dieser Software haben wir die letzten 2 Jahre zweimal den deutschen Preis „ best-of e-health“  bekommen.

TF: Der EcoWellness Standard wird mittlerweile zertifiziert?

Wir sind praktisch die Ersten, die mit diesem Standard von der IFOAM, der weltweiten Organisation, die Öko-Standards zulässt, anerkannt wurden. In der Prävention sind wir praktisch damit Weltmarktführer. Hat ja auch leider 20 Jahre gedauert.
Und jetzt geht’s richtig los, denn jetzt ist unser Standard offiziell, und auditierbar  von den gleichen EU- ÖKO -Kontrollstellen , die von den  Regierungen als  Zertifizierungsgesellschaft akkreditiert sind. Ab jetzt hat niemand mehr eine Ausrede, nicht das Beste zum Thema Gesundheit zu tun, ob privat, als Firma oder als Lebensmittelhersteller.

TF: Zusätzlich entwickelt Ihr selbst auch gesunde Lebensmittel?

Wir entwickeln gesunde Lebensmittel nach diesem anspruchsvollem Standard bis zur eigenen Musterproduktion im Labor, beliefern damit auch Ärzte und Therapeuten , gewinnen Erfahrung und beraten damit Firmen, die schon relativ gute Lebensmittel machen, wie sie dies noch besser machen können. Danach dürfen sie EcoWellness gesetzlich ausloben. Die Zertifizierung wird jährlich von den besagten EU-ÖKO-Kontrollstellen als Zertifizierer gesichert.

TF: Was ist Deine Vision?

Unternehmen und Personen sollen erkennen, daß das Leben ein Gesamtkunstwerk ist. Man kann mit sinnvollen Dingen, die nachhaltigen Nutzen bringen, auch Geld verdienen. Das heißt, wir brauchen eine neue Form der Wirtschaft und der Gesellschaft. Wir brauchen eine neue wirklich demokratische Bewegung, die dazu führt, daß wir Werte und Wertschöpfung neu definieren. Wenn ich erleben könnte, daß es in Europa eine direkte Demokratie gibt, ein Föderales Vereinigtes Europa, das ein präventiv-medizinisches Gesundheitswesen als gesetzliche Grundlage nach unserem Standard einführt, dann bin ich happy.

www.ecowellness.eu
www.integrated-art.com