Sonja Piontek,
Gründerin Sonnenkind, Keynote Speaker, Bestseller-Autorin

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‚Voller Fokus auf die Stärken und keine Zeitverschwendung mit Schwächen.‘ – ist das Motto von Sonja Piontek, Bestseller Autorin Ultracreativity, Global Speakerin und Gründerin einer Inspirationsreiseagentur. Denn eines ist auch in unsicheren Zeiten fix: Es wird sich vieles ändern. Um jetzt erfolgreich zu bleiben, müssen wir neue Denkweisen entwickeln, drastisch neue Lösungen finden, unser Mindset für andere Umsetzungswege öffnen und etablierten Führungsansätze in Frage stellen. Nichts davon ist möglich, ohne auf das kreative Potential des Einzelnen zurückzugreifen.

Im Sinne des Taskfarm Konzepts wurde Sonja Piontek von Helmut Blocher, Geschäftsführer Succus Gmbh, auf das Interview eingeladen. Sie spricht am 15./16. Oktober 2020 am Austrian Innovation Forum.

Wie erreicht man Ultracreativity?

Sonja Piontek: Das Allerwichtigste auf dem Weg zur Ultra Kreativität ist, sich selbst zu vertrauen und alle limtierenden Gedanken wegzulassen. Der Start dazu ist das Wort ‘Nein’ und ‘geht nicht’ als Glaubenssatz aus dem Sprachgebrauch zu verbannen. Wenn man an einer Idee arbeitet, neue Lösungen finden muss oder eine Herausforderung bewältigen will, ist der erste Schritt den Gedanken freien Fluss zu lassen. Und in dem Moment, in dem ein Einfall kommt, der total crazy erscheint, nicht sofort mit fünf Gründen, warum etwas nicht funktioniert, dagegen zu agieren. Wir deutschsprachigen Mitteleuropäer haben diese unglaubliche Rationalität, die uns sofort zurückhält, wenn die verrückten Gedanken aufpoppen.

Es ist okay, zuzugeben man wüsste nicht, wie man es umsetzen könnte. Oder einzugestehen echten Respekt vor einer Herausforderung zu haben. Der Trick ist aber aus dem ‚Nein!‘ ein ‚Wie?‘ zu machen.

Wie kann das gehen?

Sonja Piontek:  Am besten ist, trotz allem Respekt ein wenig die Luft rauszulassen und der Aufgabe die Ernsthaftigkeit zu nehmen. In aller Leichtigkeit, spielerisch zu überlegen wie man das Thema angehen könnte. Sich vorzustellen, dass grundsätzlich alles möglich wäre und vor diesem Hintergund abzuwägen, welche Lösung dann die Beste wäre. So wird den Gedanken Freiraum gelassen und neue, wirklich unglaubliche Wege können sich aufzutun. Wenn das Gehirn völlige Freiheit hat mit Ideen herumzuspielen, können ganz außergewöhnliche Ergebnisse entstehen.

Der nächste Schritt ist der Austausch. Egal ob alleine oder im Team ist es wichtig zu überlegen, ob es Personen in anderen Abteilungen, im Netzwerk oder dem Freundeskreis gibt, die zu dem Thema etwas beitragen können.

Welche Tools kannst du empfehlen, um zu dieser Lockerheit zu kommen und dem Geist zu erlauben frei zu denken?

Sonja Piontek: In meinen Teams haben wir beispielsweise die Regel, dass jede Idee ausgesprochen werden muss – und wenn sie noch so bizar ist. Und es darf auch gelacht werden. Und es soll auch gelacht werden. Und wenn die Idee noch so verrückt oder auch total absurd ist, sprich sie aus. Oft gibt es dann einen Lacher und es wird im Gehirn etwas freigesetzt. Durch das Vergnügte verliert man voreinander die Scheu sich zu blamieren und Ideen können einander befruchten und weiterentwickelt werden. Dann wird aus einer unglaublich verrückten Idee oft eine ultracreative Lösung.

Gruppendynamik ist ein guter Boden für Kreativität, aber es müssen dafür die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden. Das ist ein Prozess. Und auch wenn diese eine Idee nicht das finale Ergebnis ist, hilft sie vielleicht im Prozess.
Ein weiteres wichtiges Tool die Formulierung. Dort findet sich die Klarheit. Das kennen bestimmt viele, wenn man eine Idee hat und sie jemandem erzählt kommt noch mehr Klarheit und weitere Ideen. Der Akt des ‚in Worte Fassens‘ sollte ganz bewußt geschehen. Um aber zur Klarheit zu kommen, muss das Grundvertrauen geschaffen werden in einem ‚Safe Room‘ die Gedanken auch aussprechen zu können.
Durch die Gruppendynamik entstehen dann Überlegungen wie man das ‚Verrückte‘, das aber oft die innovative, kreative Lösung ist, umsetzen könnte. In 90 Prozent der Fälle kriegt man es hin, wenn man die kindliche Euphorie zulässt und das ‚nein‘ ausklammert. Das ist ein Riesenweg.

Wenn ich mich in diesen Prozess mit dir begebe, wo fangen wir an?

Sonja Piontek: Das Wichtigste ist sich auf seine Stärken zu fokussieren. Mein Motto ist: ‚Voller Fokus auf die Stärken und keine Zeitverschwendung mit Schwächen.‘.

Es klingt wie ein alter Hut, ist aber tatsächlich das Geheimnis des Erfolgs. Denn die eigenen Stärken auszuleben macht Spaß und fördert das kreative Denken. Die Einfälle oder ganz konkret der Ausbau von Service- und Produktideen kommt von ganz alleine in der Energie des Vergnügens.

Klar, wir müssen alle unsere Steuererklärung oder gewisse Sachen machen, die auch mal nicht für viel Begeisterung sorgen.

Aber grundsätzlich kommt die Kreativität in der eigenen Stärke. Dann ist es leicht kreativ zu sein. Da kann man auch durchaus sagen: Ich mache es, weil ich selber Bock drauf habe.
Ich habe für meine Inspirationsreiseagentur Sonnenkind beispielsweise eine Business Partnerin, die sagte, wenn sie selbst nicht hier arbeiten würde, dann wäre sie die erste zahlende Kundin auf der Reise. In so einem Umfeld kommen Ideen aus dem ganz tief kreativen Bereich.

In der Gruppendynamik ist es oft wichtig das Team nach solchen Stärken zusammenzusetzen. Diese Stärken sind oft konträr zu den eigenen oder sollten divers sein, um eine Herausforderung wirklich zu lösen oder eine neue Idee zu challengen.

Kannst du dazu ein Beispiel nennen?

Sonja Piontek: Angenommen ich arbeite gerade an einer Idee, die extrem gefährlich sein könnte. Ich bin als Person risikofreudig, das ist bestimmt eine meiner Stärken in der Umsetzung ungewöhnlicher Ideen. Daher nehme ich jemanden ins Team, der ein starkes Sicherheitsbedürfnis hat und dessen Stärke es ist, Risiken zu sehen. Das ist wichtig, um eine Rundumperspektive zu bekommen. Ich setze Menschen ganz bewusst aufgrund ihrer Stärken ein.

Das heisst: Geheimtipp Fokus auf die Stärken, auf multidisziplinäre und multicharaktäre Teams, um Kompetenzen auszugleichen.

Sonja Piontek: Im Klartext heisst das einfach Ressourcen sinnvoll einsetzen und mit Menschen verschiedener Stärken zusammenarbeiten. Das kann man sich natürlich in einem corporate Job nicht immer 100 Prozent aussuchen. Aber auch da gibt es Lösungen. Ich habe zum Beispiel oft auch abteilungsübergreifende Brainstormingsessions gemacht. Ich wollte den richtigen Spirit im Raum haben und bat Personen andere Abteilungen für eine Stunde mitzudiskutieren. Es ist ganz erstaunlich wie viel in kurzer Zeit entstehen kann, wenn Menschen mit den richtigen Stärken und dem richtigen Verständnis eines Themas Input bringen.

sonjapiontek.com

sonnenkind.com.sg

About:

Sonja Piontek ist eine gefragte globale Rednerin und Bestseller Autorin zum Thema UltraCreativity. Ende 2017 verließ sie BMW als Marketing Direktorin für BMW Asia um sich auf ihre Redner-Karriere zu fokussieren und in Singapur ihre mittlerweile preisgekrönte Agentur Sonnenkind aufzubauen. Sie trat als Global Keynote Speaker bisher in bereits 23 Ländern auf und inspirierte tausende Kunden von der Bühne. Sonja studierte an der Universität Passau und der Universitas Padjadjaran in Indonesien Diplom-Kulturwirtschaft mit Schwerpunkt Südostasienkunden. Die passionierte Münchnerin verkörpert das Thema Internationalität voll – sie hat in sechs Ländern gelebt und spricht fünf Sprachen (Deutsch, English, Französisch, Indonesisch, Mandarin). Um mit ihrem Thema UltraCreativity andere während der COVID-19 Krise zu inspirieren und zu zeigen, dass der richtige Mindset das Unmögliche ermöglicht, hat Sonja Piontek im März 2020 in nur einer Woche einen 5-fachen Amazon #1 Bestseller geschrieben.